Die Kellerei
„Kleiner Weinberg von Zani-Trauben“. So lässt sich der Name Cremisan, der vermutlich von der Traubensorte Zan abstammt, übersetzen. Schon zu biblischen Zeiten wurden diese Trauben in der Region um Bethlehem bis hinab nach Hebron angebaut.
Seit 1885 betreiben die Salesianer hier auf der uralten Anbaufläche „Kerem Zan“ ein Weingut. Vor einigen Jahren kam es im traditionsreichen Gut zu einer kleinen „italienischen Revolution“: Nachdem von den Patres jahrzehntelang die klassischen Rebsorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon oder Chardonnay angebaut worden waren, krempelte der junge italienische Weinmacher Andrea Bonini praktisch die gesamte Produktion radikal um.
Nicht nur, dass erstmals in der Geschichte Cremisans nicht Geistliche sondern Laien den Wein herstellen. Diese haben auch nahezu alle internationalen Reben in Cremisan durch den An- und Ausbau von autochthonen orientalischen Reben ersetzt. Zu den neuen, alten und teils handgelesenen Rebsorten zählen Daboukey, Hamdany, Jandaly, Baladije asmar. Über Jahrhunderte wurden diese einzigartigen, einheimischen Reben nur als Speisetrauben verwendet.
Schon nach kurzer Zeit hat diese Umorientierung Früchte getragen: Die neuen traditionell ausgebauten Cremisan-Weine sind reich an Aromen, fruchtig lebendig und von starkem Volumen. Ein beachtliches Alleinstellungsmerkmal.
Unter Weinmacher Daniele Carboni, der ebenfalls aus Italien stammend Nachfolger von Andrea Bonini, wurde etwa der Hamdany & Jandaly (2012) im Jahr 2013 in Israel zum besten Weißwein im Lande ausgezeichnet. Daniele Carbon kehrte im Herbst 2014 wieder in seine Heimat zurück und arbeitet dort auf einem Weingut.
Seither liegt die Verantwortung in den Händen von "Einheimischen": Die jungen Palästinenser Fadi Batarseh und Leith Kokaly sind die aktuellen Weinmacher. Beide haben auch in Italien Weinbau studiert. Der Önologe Fadi ist "draußen" in den Weinbergen zuständig. Leith ist der Weinmacher in der Kellerei und als Manager fungiert Giorgio Ziad Bittar.
nächste Seite: die Geschichte